Trotz der schwierigen Lage wurde an Aufgeben jedoch nicht gedacht. Die damals noch hauptamtliche Bürgermeisterin Marianne Schulze und die Gemeindevertretung suchten auf der Basis von Beschlüssen nach den Kommunalwahlen geeignete Wege, um Schwierigkeiten entgegenzusteuern. Fachleute machten sich an die Bestandsaufnahmen, entwarfen einen Dorfentwicklungs- und Flächennutzungsplan. Die Kirchengemeinde lag zu diesem Zeitpunkt schon lange darnieder, Kirche und Rüstzeitheim waren verwaist. Die wenigen, evangelischen Bürger Zeestows hatten sich bereits vor Jahrzehnten nach Brieselang orientiert.
Mit dem Wiederaufbau der Kirche, ihrer Nutzung als Autobahnkirche und der künstlerischen Ausgestaltung erwarten wir nicht weniger als eine Wiederbelebung des Dorfes. Dazu ermutigen uns erste Signale seitens des Dorfes, seitdem mit dem Wiederaufbau begonnen wurde. Das Dorf erhält eine lebendige Mitte zurück, der nun wieder deutlich sichtbare Kirchturm weckt Stolz und Selbstvertrauen. Wir rechnen noch nicht mit einem aufblühenden Gemeindeleben vor Ort, aber mit einer zunehmenden Identifikation des Dorfes mit der Kirche, da die Kirche wieder dort ist, wo sie hingehört – bei den Menschen.
[finale_header title=“Über die Kirche“]

Im Osten hat die Kirche eine Dreiapsidengruppe mit spitzbogigen Fenstern und in der Mitte des Giebels ein Rundbogenfenster. Der Westturm ist quadratisch un d eingezogen. Das achtseitige Obergeschoß des Turmes hat vier Schallöffnungen. Im Turm hängt eine Glocke von 1848. Die Kirche betritt man durch das spitzbogige Portal an der Westseite des Turmes.
Die Zeestower Kirche ist von einem Friedhof umgeben, auf dem sich u.a. das Grabmal von Bredow (gest. 1793) und ein hoher kannelierter Säulenstumpf befinden. Seit etwa Mitte der 1960er Jahre finden auf dem Friedhof keine Beisetzungen mehr statt.