Albert Willimsky – ein Leben für die Wahrheit. Eine Ausstellung in der Autobahn- und Radwegekirche Zeestow.
Vom 02.10.2022 bis zum 27.11.2022 wird in der Autobahn- und Radwegekirche Zeestow eine Ausstellung über einen bisher weitgehend unbekannten katholischen Pfarrer gezeigt, der im Februar 1940 als erster Priester des 1930 gegründeten Bistums Berlin im KZ Sachsenhausen ermordet wurde. Willimsky war von 1927 bis 1935 katholischer Pfarrer in Friesack im Havelland. Er kam schon vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten mit nationalistisch gesinnten Kreisen in seiner Umgebung in Konflikt und wurde schließlich 1935 wegen seiner kritischen Äußerungen zur menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten – und speziell an NS-Ideologe Alfred Rosenberg – mit einem Aufenthaltsverbot für das Havelland belegt. Versetzungen als Pfarrer nach Gransee und Stettin-Podejuch, die seinem Schutz dienen sollten, bewahrten Albert Willimsky nicht vor Denunziationen. Insbesondere deren „Alltäglichkeit“ und Banalität wird in der Ausstellung anhand der Gestapo-Akten dargestellt.
24 Tafeln stellen das Leben des Albert Willimsky dar, der aus Oberschlesien stammte, am 1. Weltkrieg als Soldat teilnahm und schließlich mit 49 Jahren im KZ Sachsenhausen starb. Ein Pfarrer, der von sich sagte, er „fasse alles religiös und nicht politisch auf“ und „er verurteile stets den Irrtum, nie aber den Irrenden“:Für seinen Glauben und die Sorge um die ihm anvertrauten Seelen ging er in den Tod.
Der Verein deo iuvante Friesack e.V. (mit Gottes Hilfe) hat in jahrelanger Recherche und mit Förderung der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung diese Wanderausstellung und das Begleitbuch erstellt. Die Wanderausstellung war 2022 schon in Friesack, in Gransee und in Barth/Ostsee – sämtlich Wirkungsorte von Willimsky – zu sehen und stieß auf reges Interesse.
Nehmen Sie sich Zeit, um einen Pfarrer und Christenmenschen kennenzulernen, von dem man auch heute noch lernen kann. Das Begleitbuch können Sie sich kostenlos aus der Ausstellung mitnehmen.
Die Ausstellung wird am Erntedanksonntag, den 2. Oktober 2022 im Anschluss an die Apostelandacht mit Pfarrer Dr. Bernhard Schmidt (Beginn 14.00 Uhr) eröffnet. Sie kann dann vom 02.10. bis 27.11.2022 täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr in der Autobahn- und Radwegekirche Zeestowbesichtigt werden.
Auskünfte zu Albert Willimsky und zur Ausstellung erteilt gern Matthias Rehder vom Verein deoiuvante Friesack e.V.(Tel. 0170 / 8542709)
www.pfarrer-albert-willimsky.com